Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Verfasser/Urheber | Kreutzwald, Friedrich Reinhold |
Titel des Werkes | Kalevipoeg |
Andere Titel |
Kalewipoeg, eine Estnische Sage (ISO639: ger) Kalewipoeg |
Quelle | Kindler; Kröner Weltlit. |
Zeit | 1857-1861 |
Land | Estland (XA-EE) |
Sprache(n) | Estnisch (est) ; Deutsch (ger) |
Weitere Angaben |
Zeit- und Sachbezug: Der Plan, aus den zahlreichen im estnischen Volk mündlich überlieferten Sagen von Kalevipoeg ein Epos zu schaffen, stammt schon von Friedrich Robert Faehlmann (1798–1850). Nach dessen Tod setzte sein Freund Kreutzwald die Arbeit fort. Er beschloss entgegen Faehlmanns ursprünglichem Plan, den Text auf Estnisch zu verfassen und in Verse zu kleiden, wofür das Parallelen aufweisende finnische Kalevala des Elias Lönnrot Pate gestanden hatte. Kreutzwald dachte, dass er es mit Bruchstücken eines verschollenen Epos zu tun hätte, und schrieb zunächst die zwölf Gesänge eines "Ur-Kalevipoeg" (1853), die er später auf 20 erweiterte. Inhalt: Nationalepos mit den Abenteuern des gleichnamigen riesenhaften Helden. Neben altestnischen Motiven finden sich in dem Werk Elemente aus der finnischen und antiken Mythologie, der christlichen Religion und den Märchen anderer Völker. Der Anteil der authentischen Texte aus der mündlichen Volksüberlieferung beläuft sich auf gut 13 Prozent, alles andere ist Kreutzwalds Dichtung. Kreutzwald hat einen eigenen archaischen Stil entwickelt, der sich an die Grundstruktur des Volksliedes anlehnt. Das Versmaß ist vorwiegend trochäisch und umfasst acht Silben; Alliteration und (inhaltlicher) Parallelismus spielen eine wichtige Rolle. Überlieferung: Das Versepos in 20 Gesängen und rund 19 000 Zeilen erschien zur Umgehung der Zensur zweisprachig (mit deutscher Übersetzung von C. Reinthal und G. Schultz) 1857 bis 1861 in einer wissenschaftlichen Reihe. Für die estnische Geistesgeschichte bedeutet Kalevipoeg den Beginn einer eigenständigen Literatur und Sprachkultur. Der Glaube, in diesem Werk ein Zeugnis einstiger nationaler Größe sehen zu können, weckte das Selbstvertrauen des Volkes. Noch heute spielt Kalevipoeg als Symbol nationaler Kraft und Eigenart im Denken und Fühlen der Esten eine große Rolle. |
Form | Epos |
Bezug zu Werken |
Vorlage: Lönnrot, Elias: Kalevala Pumpurs, Andrejs: Lācplēsis Tormis, Veljo: Laulu eeposest Kalevipoeg Mägi, Ester: Kalevipoja teekond Soome Kreek, Cyrillus: Kalevipoeg nõiakoopas Raud, Eno: Suur Tõll Kapp, Eugen: Kalevipoeg Sumera, Lepo: Kaleva |
Systematik | 12.2p Personen zu Literaturgeschichte (Schriftsteller) |
Typ | Werk (wit) |
Thema in |
1 Publikation
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Zugehörige Publikationen |
3 Publikationen
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